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Die Apostelin Junia und weitere frühchristliche Amtsträgerinnen

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Skizze 1In der Kirche St. Stephan ist im Zuge der Innenrenovation 2019 ein neues, modernes Kunstwerk realisiert worden, das die eindrucksvolle bestehende Ausstattung der Kirche zeitgemäss ergänzt.

Mit der Begrüssung der "Acht Frauen" am 16. November 2019 und der Kirchweihe am 17. November wird der Blick frei auf das Kunstwerk von Corinne Güdemann, das die Kirchgemeinde bei der Künstlerin in Auftrag gab. Hier können Sie einen Blick auf die Unterlagen werfen, die der Kirchgemeindeversammlung im November 2018 vorgelegen hatten. 

Amtsträgerinnen der frühen Kirche

Schriftzuege 3Neuere Forschungen zu den Schriften des Neuen Testaments förderten und fördern Erstaunliches zutage: Die ersten christlichen Gemeinden kannten einen grossen Reichtum an Ämtern und Aufgaben, an dem zahlreiche Frauen beteiligt waren. So erwähnt etwa Paulus unter anderen die Apostelin Junia und die Diakonin Phoebe von Kenchräe. Und die Evangelien berichten – um nur zwei zu nennen – von der namenlosen Prophetin, die Jesus zum Begräbnis salbte oder der Missionarin Martha, die, wie Petrus, ein Christusbekenntnis ablegte.

Bis heute setzen sich Frauen weltweit in der Kirche ein und machen sich vor Ort in den Pfarreien stark für die Gute Nachricht von einer gerechten Welt für alle. Sie dürfen sich in ihrem Engagement getragen wissen von den wiederentdeckten Zeuginnen der frühen Kirche. Acht dieser Apostelinnen, Diakoninnen und Prophetinnen der ersten christlichen Gemeinden haben in der Kirche St. Stephan in Therwil ein Gesicht bekommen.

« Acht Frauen » in der Kirche St. Stephan in Therwil

Seit der jüngsten Renovation ergänzt ein neues Kunstwerk das eindrucksvolle Figurenprogramm der Therwiler Kirche. Der Auftrag an die Künstlerin lautete, acht Amtsträgerinnen der frühen Kirche "ein Gesicht zu geben". Die Namen der Frauen erscheinen in illusionistischer Steinschrift auf der Marmorstruktur der Emporenbrüstung. Mit ihnen in Dialog tritt das Wandbild an der Rückwand der Kirche, das acht Frauen zeigt, die bei Wein und Brot um einen Tisch sitzen und sich angeregt unterhalten. Das Bild ist leicht in die Wand eingelassen, wodurch es den Eindruck erweckt, als handle es sich um das Fragment eines alten Freskos, das man bei der jüngsten Renovation freigelegt hat. In scheinbarem Widerspruch dazu steht, dass die Frauen auf dem Bild ein zeitgenössisches Aussehen haben. Die Künstlerin will damit sagen: Die frühchristlichen Frauen sind im Laufe der Geschichte in Vergessenheit geraten, doch nun wurden sie wiederentdeckt, durch Frauen von heute und in den Frauen von heute.

Die Künstlerin - Corinne Güdemann

Die Künstlerin, die das zeitgenössische Kunstwerk in der Kirche St. Stephan geschaffen hat, ist Corinne Güdemann. Sie ist 1960 in Winterthur geboren und lebt in Zürich. Im Zentrum ihres Schaffens stehen Menschen: Menschen in der Natur oder in Innenräumen, Menschen im Museum, auf Plätzen, Menschen beim Lesen, beim Schlafen, Menschen in Paaren, in Gruppen. Ihre Bilder sind intime Psychogramme. Sie lassen uns Anteil nehmen an gesellschaftlichen Situationen, an familiären Konstellationen, an individuellen Empfindungen. Einen Überblick über das Schaffen der Künstlerin bietet ihre Webseite: www.corinneguedemann.ch

 
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Elke Kreiselmeyer (links) und Corinne Güdemann (rechts) bei der "Begrüssung der Acht Frauen"

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Informationen über die dargestellten biblischen acht Frauen und einen guten Überblick über das Kunstwerk von Corinne Güdemann und seine Wirkung im Kirchenraum  können Sie auf einem Plakat gewinnen, das 2020 an alle Pfarreiangehörigen in Therwil und Biel-Benken verschickt wurde.

Im Pfarramt können Sie darüber hinaus eine kleine Kunstbroschüre erwerben, die ausführlich über die Acht Frauen, ihre Geschichte und über das Kunstwerk informiert. Sie können bereits hier einen Blick in die Broschüre werfen.

Dank gebühren Johannes Stückelberger für seine Begleitung während des gesamten Entstehungsprozesses und der Bibelwissenschaftlerin Helen Schüngel-Straumann für ihre hilfreiche Mitarbeit und Begleitung bei den biblischen Texten.

Alle Fotos wurden von Jutta Achhammer und Philippe Moosbrugger aufgenommen.

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